ca-wallau_symbol  

Projekt "Alter Kranen" 1999

Exkursion zur Besichtigung der Revolutionsarchitektur in Würzburg
  Wuerzburg_Foto_01  

Beschreibung:

Rundbau in Form eines abgeschnitten Kegels mit gebrochenem Dach. An der Mainseite Wappen des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim, flankiert von zwei Figuren, die nach dem Eintrag auf Neumanns Zeichnung das über Flut, Wasser und besonders den Mainstrom herrschende Götterpaar darstellen, nach Ausweis des Befundes Franconia und Mönus.

 

"Alter Kranen"

Erbaut von Ignaz Neumann,

Sohn von Balthasar Neumann

1773 in Betrieb genommen

 

 

   
  Lageplan

Lageplan:

Der "Alte Kranen" steht an der rechten Mainseite, hinter der Alten Mainbrücke, gegenüber der Festung Marienberg, am ehemaligen Oberzollhof.

 
           
 

Der am ehemaligen Oberzollamt, stehende Kranen wurde 1767-1773 errichtet. Durch zwei große Treträder im Inneren des Turms wurden die Lasten aufgezogen. Außerdem ist der ganze Innemechanismus mit dem Dach und den Kranenarmen um die Mittelachse drehbar. Das Treten der Räder musste durch die Arbeiter besorgt werden, welche den Kran zu bedienen hatten. Eine Sehenswürdigkeit nannten es die Zeitgenossen, wie kaum etwas vorzüglicher am Main und Rhein zu schauen, ein Werk, das an Schönheit, Festigkeit, Größe und Majestät wenig seines gleichen habe. Zur Hebung des Mainhandels trug der Kranen nicht lange bei;

 

bereits im Jahre 1846 wurde er durch einen jüngeren Genossen in der Nähe am Kranenplatz abgelöst. An der Vorderseite des ersten Kranens befindet sich das Wappen des Fürstenbischofs Adam Friedrich Grafen von Seinsheim (1755-1779) eine allegorische Figur und ein Chrono- gramm:

aCCIpIo traDo qVoDL Vbet eXpeDIo

(Ich empfange, übermittle und beförder alles, was man will; die Zahlenbuchstaben ergeben das Jahr 1773).

   
           
      Aus Würzburger Straßen und Bauten, Menninger 1921    
           
     
 
Luftbild
 
     
           
 

Bis ins 16.Jahrhundert hinein waren nur sehr einfache und primitive Einrichtungen für Mainschiffahrt und Mainhandel vorhanden. Der Main trat, wie Göbl schrie, weit hinter den Landstraßen zurück, teils wegen der Unsicherheit auf demselben , teils wegen der hohen Zölle. Noch im 16. Jahrhundert entbehrten wie wie Würzburg , so auch selbst die besuchtesten Handels- und Stapelplätze am Main jeglicher Vorrichtung zum Schutz der Ufer und zum Anlanden und benannte "erste Quaibau zu Würzburg", der übrigens in nichts anderem bestand, als in einer Einfassung des Maines mit Steinen, was unter der Regierung des Fürstenbischofs Melchior Zobel von Guttenberg (1544-1558) im Jahre 1548 geschah. Die Mittel hierzu flossen aber nicht etwa von der Regierung oder von der Stadt, welche letztere stets mit chronicher Geldnot zu kämpfen hatte, sondern stammte zur Fassung des Maines von einem Mitglied des Domstiftes, dem Lorens Tuchsetz von Pommersfelden, der vorher in Mainz am Hofe des Kurfürsten und Kardinals Albrecht von Brandenburg eine hervorragende, politische und diplomatische Rolle gespielt hatte, dann aber in Ungnade gefallen, hier gelebt hatte und 1543 gestorben war. Testamentarisch vermachte er der Stadt 200 fl. zu genanntem Zwecke und unter der Leitung des Baumeisters Bastian Hartmann wurde dann auch mit einem Aufwand von 71 fl. der Main "gefaßt".

 

Die erforderlichen 473 Quadersteine lieferte Matthes Horn von Eibelstadt. Vermutlich wurde die Straße vom Spiegeltor (jetzt Schwanentor) bis zum Fleischtor (jetzt Mühltor) zunächst hergestellt. Nach 1581 entbehrte der größte Teil des Mainufers der Fassung und Pflasterung, um welche Zeit die Stadtverwaltung an Fürstbischof Julius berichtete, sie werde bei besseren Zeiten die völlige Fassung des Maines in Angiff nehmen und um weniger Geld verwenden. Doch brachte beinahe das 16. Jahrhundert der Stadt einen "Cranich" oder "Zug am Main" Der Domherr Sigmund Fuchs von Wonfurt vermachte am 26. März 1571 den beiden Bürgermeistern 300 fl. zur Uferbebaung eines Cranichs, unter der Bedingung, daß falls in drei Jahren derselbe nicht erbaut sei, das Legat an die erben zurückfallen sollte. Erst fehlte es an einem Baumeister, endlich gewann man den Maurer Jakob Amann zum Stadtbaumeister, dann wurde Holz aus dem Guttenberger Wald und Steine aus Randersacker angefahren, allein im Winter schwemmten Eis und Gewässer das Holz fort, so daß die nachlaufenden Stadt-knechte gar ein geringes auffangen konnte. Mit dem Kranbau war es also nichts; und ein Erbe jenes Sigmund Fuchs, der Junker Joachim Fuchs, beanspruchte nach Ablauf der drei Jahre die 300 fl., die die Stadt dem "armen Seelenhaus", weil der Cranich kein Bedürfnis sei, zugewendet hatte.

   
           
      Aus Würzburger Straßen und Bauten, Menninger 1921    
           
 

Computer-Animation

 
 
gesamt_02
 
         
  Links: Film:    
  mehr Film

Diese Computervisualisierung entstand
mit der Unterstützung von:

Projektleiter:
Prof.Dr.Ing. Falk Krebs

Referent:
Dipl.-Des. Edgar Brück (FH-Wiesbaden)

Bildmaterial:
Cornelius Breymann (FH-Wiesbaden)

Stadt Würzburg/Fachbereich Bauen
Herr Schiemann

 
www.wuerzburg.de  
FH_Wiesbaden  
nach_oben  
  © Copyright Jürgen Eckhardt 2004